Am 12.10.2017 ging es endlich los. Elf Schülerinnen und Schüler der Hardbergschule Mosbach gründen nach langer Vorarbeit ihre eigene Schülerfirma. Neben dem Longboardfahren werden die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Longboards bauen, verkaufen und mit ihnen an anderen Schulen kostenlose Longboardworkshops anbieten. Das hört sich erst einmal sehr simpel an, aber in dieser Idee stecken diverse Stunden Planung und harte Arbeit.

Denn wie kommt man eigentlich von der Idee, die während des vergangenen Schuljahres im PL (Praktisches Lernen) Longboard entstand, zur Realisierung einer eigenen Schülerfirma? Zuerst einmal war es ein großer Zufall, dass Marco Gellert und ich (Steffen Jakowski) auf die Idee kamen zusammen einen PL zum Thema Longboard an der Hardbergschule zu starten. Marco Gellert, gelernter Schreiner, las sich darauf hin in die Thematik des Longboardbaus ein und zimmerte zu Hause in seiner Garage einen ersten Prototypen. Ich habe die meiste Zeit meines Studiums in diversen Skate- und Snowboardläden gearbeitet und bin leidenschaftlicher Longboardfahrer. So teilen wir unsere Zusammenarbeit folgendermaßen auf: Ich bringe den Schülerinnen und Schülern das Longboardfahren bei und Marco baut zusammen mit den Schülerinnen und Schülern die ersten eigenen Longboards. Eines merkten wir sehr schnell: Die Motivation der Schülerinnen und Schüler in diesem PL war von Beginn an sehr hoch. Sie machten beim Longboardfahren sehr schnell Fortschritte und waren sehr stolz auf ihre ersten selbstgebauten Longboards. Die Erfahrungen und Lernpotentiale dieses PL inspirierten uns dazu, die Vorstellung der Schülerfirma umzusetzen. Wir stellten das Konzept unserer Schulleitung vor und sie erkannten sofort das Potential hinter dieser Idee. Schnell machten wir Nägel mit Köpfen und planten das nächste Schuljahr. Wir wollten regelmäßig mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten und entschieden uns somit für einen wöchentlichen Termin über das ganze Schuljahr laufend zu je 2 Stunden.  

Nun ging es an die Realisierung der Idee. Ein Problem, auf das wir sehr schnell stießen, war die Finanzierung. Denn zu Beginn benötigt es ein gewisses Startkapital für Materialkosten wie Holz, Leim, Lack und Beize. Hierzu stellte unsere Schulleitung das Konzept der Schülerfirma der Stiftung Sport in der Schule des Kultusministeriums in Baden-Württemberg vor und diese unterstützen uns zu unserer großen Freude mit einer Spende von 2000€. Großes Interesse fanden sie auch am Mentorensystem der Schülerfirma, bei dem die Schülerinnen und Schüler der Schülerfirma ihr gelerntes Wissen im Bereich Longboardfahren an anderen Schulen weitergeben.  

Des Weiteren registrierten wir uns zusammen mit unserer Schulleitung bei der Junior gGmbH  aus Köln. Diese unterstützen und beraten bundesweit Schülerfirmen. Denn vor allem rechtlichen Fragen (Rechnungsstellung, Gewährleistung, Herstellerhaftung, …) waren bisher noch ungeklärt. Die Junior gGmbH unterstützte uns bei diesen Fragestellungen und befragte ihre Anwälte. Nach einigen Telefonaten und E-Mails gaben sie uns grünes Licht. Wir durften offiziell eigene Longboards bauen, diese mit Zubehör bestücken und verkaufen. 

In den Sommerferien begann jeder mit der Planung seines Verantwortungsbereiches. Unser Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler möglichst selbstständig arbeiten können und wir im Optimalfall nur betreuend wirken. Also entschied sich Herr Gellert dazu, Longboardschablonen anzufertigen, damit die Schüler die Longboards selbstständig ausfräsen können. Die Schablonen entstanden mit Hilfe einer CNC-Fräse und sind somit sehr präzise. Über die Details zum Longboardbau werden wir bald in einem extra Blogeintrag berichten. Vielen Dank an dieser Stellen an Jochen Wenger für die Bereitstellung der CNC-Fräse.

Parallel dazu suchte ich einen Kooperationspartner im Bereich Longboardzubehör. Wir wollen sehr hochwertiges Zubehör verwenden, das gut funktioniert und sicher ist. Da ich mich durch meine Arbeit im  Longboardverkauf bereits gut mit den verschiedenen Zubehörteilen auskenne, war bald klar, dass wir verschiedene Hersteller von Achsen, Rollen, Kugellagern, etc. einsetzen wollten. Somit stellte ich die Idee der Schülerfirma meinem ehemaligen Chef vom Skate- und Snowboardladen s’Brett in Mannheim vor. Simon Sander gefiel die Idee der Schülerfirma und wir schlossen eine Kooperation. Somit haben wir das Glück über s’Brett vergünstigt Longboardzubehör verschiedener Hersteller beziehen zu können. Vielen Dank an Simon und sein Team für die gute Zusammenarbeit. sˋBrett findet ihr in den Mannheimer Quadraten. (Q5, 4) 

Dann war es so weit. Wir waren vorbereitet. Das erste Longboardzubehör war eingekauft und die ersten Longboardprototypen gebaut und erfolgreich getestet. Das Schuljahr begann und am 12.10.2017 hatten wir unser erstes Treffen der Schülerfirma. Die elf ausgewählten Schülerinnen und Schüler waren hochmotiviert und wollten sofort auf die Bretter und die Sporthalle unsicher machen. Wir begannen aber zuerst einmal im Klassenzimmer, denn eine Firma benötigt zuallererst einmal einen Namen. Wir machten ein Brainstorming und die Schülerinnen und Schüler waren sehr kreativ. Der Name „Neonboards“ setzte sich sehr schnell durch und gefiel allen Beteiligten. Auch machten wir uns daran ein eigenes Logo zu erstellen. Die Schülerinnen und Schüler machten erste Skizzen und wir tauschten uns darüber aus, wie ein gutes Logo entsteht. Schnell kamen wir auf die Idee, dass wir eine Bergkette mit ins Logo einbringen wollen, denn unsere Schule steht auf dem Hardberg und außerdem kommen unsere Longboards ja aus dem Odenwald. Aktuell sind wir noch an der grafischen Gestaltung des Logos. 

Parallel zu den betriebswirtschaftlichen Themen versuchen wir jede Woche einen Teil der zwei Stunden zu nutzen, um die Schülerinnen und Schüler in die Arbeitsschritte des Longboadbaus einzuweisen, damit sie so selbstständig wie möglich arbeiten können. Außerdem schnappen wir uns jede Woche die Longboards und üben die Grundtechniken des Fahrens. Diese müssen die Schülerinnen und Schüler natürlich beherrschen, um sich sicher mit dem Longboard fortbewegen zu können und die Techniken anderen gut beibringen zu können.

Wir sind gespannt wie es in den nächsten Wochen weitergeht und werden an dieser Stelle regelmäßige Updates geben…

Viele Grüße

Steffen Jakowski und Marco Gellert

 

  

 

 


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Schülerfirma Longboard – Der Start

2 Kommentare zu „Schülerfirma Longboard – Der Start

  • 7. Dezember 2017 um 18:33 Uhr
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    Richtig starke Aktion, finde es wirklich Klasse – macht unbedingt weiter so….!!!

  • 7. Dezember 2017 um 19:06 Uhr
    Permalink

    Vielen lieben Dank für den netten Kommentar. Wir sind zwar erst am Anfang, geben aber Vollgas!!!

Kommentare sind geschlossen.