Im Verlauf eines Sonderpädagogikstudiums an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg muss ein ISP, ein Integriertes Semesterpraktikum, absolviert werden. Für mich war es am 24. September 2019, zu Beginn des ersten Schulhalbjahres auch soweit. Für die nächsten vier Monate hatte ich die Möglichkeit einen Einblick in den Schulalltag an der Hardbergschule Mosbach und insbesondere der iPad-Klasse zu bekommen. In Seminaren an der Hochschule wurden mir bereits vielfältige Möglichkeiten vom Einsatz von digitalen Medien im Unterricht vorgestellt. Dementsprechend war ich sehr gespannt darauf die Umsetzung solcher Möglichkeiten zu sehen, die Medien selbst im Unterricht einzusetzen und mir so ein eigenes Bild von dem Konzept „iPad-Klasse“ machen zu können. Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch ein wenig skeptisch war. Werden die Schüler teilweise nicht zu sehr abgelenkt von den iPads und so vom Lernen abgehalten? Werden wichtige Grundkompetenzen wie Rechnen und Schreiben dadurch vernachlässigt? Wie viel Zeit kosten wohl technische Probleme oder Probleme im Umgang mit den iPads? Ich selbst besitze kein iPad und hatte noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit diesen. Doch das sollte sich bald schon ändern. 

Von der Schule bekam ich für die Zeit meines Praktikums leihweise ein iPad zur Verfügung gestellt. Damit sollte ich zunächst den Apple Teacher absolvieren. Das ist ein Fortbildungsprogramm zum sinnvollen Einsatz vom iPad und den Programmen von Apple im Unterricht. Dieses half mir sehr dabei meine Kenntnisse rund um das iPad auszubauen und gab mir auch mehr Sicherheit im Umgang damit in der Klasse. 

Die Skepsis, die ich zu Beginn noch hatte, verflog mit der Zeit immer mehr. Schnell konnte ich feststellen, wie viele Vorteile so ein digitalisiertes Klassenzimmer sowohl für Schüler als auch für Lehrkräfte, bieten kann. So werden hier die Hausaufgaben, wichtige Termine oder andere Bemerkungen nicht in kleine Merkhefte von den Schülern selbst eingetragen, so, wie ich es noch aus meiner eigenen Schulzeit kenne. Der Klassenlehrer trägt alle wichtigen Informationen in das digitale Klassenzimmer iTunes U ein. Aber auch Dateien und Arbeitsblätter können dort hochgeladen werden. Auf iTunes U können dann alle Schüler jederzeit zugreifen und sich die Dateien runterladen oder ihren Eltern Informationen weitergeben. Meine anfängliche Besorgnis, dass kostbare Unterrichtszeit durch die Nutzung von iPads verloren geht, hatte sich schnell erledigt. Technische Probleme traten hier zwar hin und wieder auf (häufig einer fehlenden Internetverbindung geschuldet), waren aber eher selten der Fall. Zudem war das Verhältnis von Unterricht mit und Unterricht ohne digitale Medien recht ausgeglichen, sodass ich auch nicht den Eindruck bekam, dass die Schüler zu wenig in wichtigen Grundkompetenzen wie Schreiben oder Rechnen gefördert werden. 

Doch besonders begeistert war ich davon, wie verantwortungsbewusst die Schüler mit ihren eigenen iPads umgingen. Natürlich freuten sie sich immer, wenn das iPad im Unterricht zum Einsatz kam, akzeptierten aber auch, wenn dieses in der Tasche bleiben musste. Ich habe nie mitbekommen, wie sie mal vor anderen Schülern mit ihrem iPad angegeben haben. Im Unterricht nutzten sie das iPad nur so, wie man es ihnen vorgab und ließen sich nicht von dem großen Unterhaltungsangebot ablenken. 

Insgesamt habe ich in den vier Monaten in der iPad-Klasse viel gelernt. Mit der Zeit wurde auch ich selbst immer sicherer im Umgang mit dem iPad. Ich war echt erstaunt über die vielfältigen Möglichkeiten, die das iPad zum Einsatz im Unterricht bietet und hatte zugegebenermaßen auch viel Spaß daran diese auszuprobieren. Natürlich musste ich auch feststellen, dass sich bestimmte (technische) Probleme, die wertvolle Unterrichtszeit und manchmal auch viel Geduld kosten, teilweise einfach noch nicht vermeiden lassen. Dennoch finde ich, dass diese Nachteile keine unüberwindbaren Probleme sind. Das Konzept eines digitalen Klassenzimmers hat mich, trotz anfänglicher Skepsis, wirklich überzeugt. Ich freue mich darauf weiterhin vom Fortschritt der iPad-Klasse zu hören und bin sehr dankbar für die tolle Zeit, die ich mit ihr verbringen konnte. 

Rieke Stadtmann

Mein ISP in der iPad-Klasse

Ein Kommentar zu „Mein ISP in der iPad-Klasse

  • 18. März 2019 um 21:11 Uhr
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    es war auch eine Tolle zeit mit

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